Die U.S. Preventive Services Task Force hat ein Update zu seinen bisherigen Empfehlungen zum Screening für Brustkrebs herausgegeben.
Das mit Experten aus Prävention und Evidenzbasierter Medizin besetzte Gremium hat die Aufgabe, aktuell vorhandene Evidenz zu einzelnen Vorsorgemaßnahmen wie z.B. Screenings wissenschaftlich aufzuarbeiten und zu bewerten. Anhand der jeweiligen aktuellen Evidenzlage veröffentlicht die Task Force dann alle fünf Jahre ihre Empfehlungen. Dabei wird das Gremium in seiner Arbeit von der Agency for Healthcare Research and Quality unterstützt. Ziel seiner Arbeit ist es sowohl Ärzten, Berufsverbänden und Institutionen aus dem Gesundheitssektor als auch der Bevölkerung eine wissenschaftlich fundierte Nutzen-Schaden-Abwägung zu einzelnen Präventionsmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. Patienten sollen anhand der veröffentlichten Empfehlungen in die Lage versetzt werden, informierte Entscheidungen treffen zu können.
Beste Nutzen-Schaden-Balance für Frauen zwischen 50 und 74 Jahren
Nun ist ein Update der Empfehlungen aus dem Jahr 2009 zum Mammographie-Screening erschienen, in dem die Task Force eine klare Empfehlung für die Teilnahme an der Vorsorgeuntersuchung ausspricht. Dabei profitiert die Altersgruppe der 50-bis 74-jährigen Frauen am stärksten vom zweijährlichen Mammographie-Screening. Hier fällt die Nutzen-Schaden-Balance deutlich zu Gunsten des Nutzens (Reduktion der Brustkrebsmortalität) aus. Die Task Force spricht daher eine sogenannte B-Empfehlung (siehe Tab.) für die Teilnahme am Screening in dieser Altersgruppe aus.
Individuelle Entscheidung in Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen
Frauen zwischen 40 und 49 Jahren wird empfohlen, individuell und in Rücksprache mit ihrem Arzt eine informierte Entscheidung zu treffen. Bei der Nutzen-Schaden-Abwägung sollten persönliche Präferenzen der einzelnen Frau sowie auch eventuell vorliegende familiäre Vorbelastungen berücksichtigt werden. Das Mammographie-Screening kann die Mortalität an Brustkrebs in dieser Altersgruppe senken, allerdings ist der Nutzen nicht so hoch wie bei den 50- bis 74-Jährigen. Daher spricht die Task Force hier eine C-Empfehlung (siehe Tab.) aus.
Weiterer Forschungsbedarf
Für Frauen ab 75 Jahren kann das Expertengremium weder eine Empfehlung für noch gegen das Screening aussprechen, da aus seiner Sicht hier die Evidenzlage unzureichend ist und weiterer Forschungsbedarf für diese Altersgruppe besteht. Die Task Force hat daher ein sogenanntes I-Statement (siehe Tab.) abgegeben.
Auch die Effektivität weiterer Screening-Maßnahmen wie z.B. Ultraschall oder MRT für Frauen mit dichtem Brustgewebe müsse laut Task Force zunächst noch besser erforscht werden ebenso wie der Einsatz von 3-D-Mammographie (Tomosysnthese). Sie spricht in diesem Zusammenhang ebenfalls ein I-Statement aus.
Informationsmaterialien
Der zurzeit vorliegende Entwurf zum Update soll auch der breiten Öffentlichkeit die Möglichkeit bieten, Stellung zu den bisherigen Ausarbeitungen zu nehmen. Die Task Force hat hierzu verschiedene Informationsmaterialien bereitgestellt.
Quelle: übernommen aus dem Fact Sheet der U.S. Preventive Services Task Force 2015
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